8B im LSZU Adelsheim

Voller Vorfreude und ziemlich aufgeregt versammelte sich die Klasse 8b am 14.11.22 am Heilbronner Hauptbahnhof mit Frau Stier, denn der Klassenlehrer Herr Zimmermann war leider kurzfristig erkrankt. Ziel der Fahrt war die lange ersehnte Unterrichtswoche am LSZU in Adelsheim. Nach einer Stunde Fahrt wurden sie bereits von Frau Woydich am Bahnhof Osterburken erwartet, die mit ihnen durch die wunderschöne Landschaft und einen herbstbunten Wald zu ihrem Ziel wanderte. Hier begann nun die Unterrichtswoche.

Montag

Nach der Ankunft bezogen alle zuerst einmal ihre Zimmer und lernten mit einer kleinen Rallye das Gelände kennen, denn das LSZU ist auf einem Gelände mit dem Eckenberggymnasium, einer Mensa, Internatsgebäuden und einer Sporthalle. Aber es gibt auch so noch viel zu entdecken. Hinter den Häusern verstecken sich noch eine Imkerei, eine Schafswiese, der Schulgarten und ein sagenumwobener Weiher. Dann ging es richtig los. Die Klasse beschäftigte sich mit den unterschiedlichen Haltungsformen von Rindern und Milchkühen und bereitete sich mit Interviewfragen auf den Besuch des Bauernhofs am nächsten Tag vor.

Gruselig wurde es am Abend. Im stockfinsteren Wald wanderte die Klasse durch die Nacht und manch einer glaubte die Sage des Geistes vom Weiher von Adelsheim.

Dienstag

Dieser Tag stand ganz unter dem Thema „Milch“. Nach dem Frühstück wurden die Lebensgeister bei einer morgendlichen Wanderung in den Nachbarort geweckt. Dort besuchten wir die Familie Röcker auf ihrem Bauernhof. Frau Röcker führte uns durch ihren Betrieb und stellte uns alle Rinder vor. Die Stiere wohnen in einem Extrastall, dort werden sie groß und kräftig und werden zum Großteil nach 18 Monaten geschlachtet. Anders sieht es bei den Kühen aus. Sie bekommen Kälbchen und werden so zu Milchkühen, die gemolken werden. Die älteste Kuh im Betrieb ist zehn Jahre alt. Das ist ein ganz schön hohes Alter für so ein Tier. Auf dem Hof sind ca. 200 Tiere, von denen nur 50 gemolken werden. Die restlichen sind Jungtiere, trächtige Kühe oder Stiere. Frau Röcker und ihr Mann sind mit Leib und Seele Landwirte und verfüttern ihren Tieren das selbst angebaute Futter. Die Milch wird zum Großteil von der Molkerei abgeholt und weiterverarbeitet, aber ein Teil wird an der Milchtankstelle vor dem Stall direkt zum Verkauf angeboten. Hier durften wir die frische Milch selbst testen und nahmen uns auch einige Flaschen mit, um sie zu Frischkäse zu verkochen.

Den Heimweg nutze die Klasse, um sich in Adelsheim mit Einkäufen für die Woche einzudecken. Auch verschiedene Milchsorten und Joghurt fanden den Weg in die Einkaufstaschen. Nachdem alle ins LSZU zurückgekehrt waren, rückte das Produkt Milch in den Fokus der Schüler. Welche verschiedenen Sorten gibt es? Wie wird sie behandelt, damit sie lange sind sie haltbar? Und was tut die Molkerei, damit sich kein Fett absetzt? Das große Finale des Tages war die Verkostung von verschiedenen Milchsorten und die Herstellung von Butter aus Sahne. So hatten alle genug Energie, um sich nach dem Abendessen beim gemeinsamen Völkerball noch einmal richtig auszupowern.

Mittwoch

Die MINT-Klasse übte sich am Mittwoch im naturwissenschaftlichen Arbeiten. Dazu gehörte der fachgerechte Umgang mit dem Mikroskop. Sie betrachteten Joghurt und Hefe mit verschiedenen Vergrößerungen. Währenddessen stellte der zweite Teil der Klasse in der Schulküche Joghurt und Frischkäse her.

Nach einem leckeren Mittagessen und einer ausgiebigen Mittagspause wendeten sich die Schüler den kleinen Organismen zu. Milchsäurebakterien sind dafür verantwortlich, dass Milch in Joghurt verwandelt wird und Hefe erzeugt durch seinen Stoffwechsel die vielen kleinen Luftbläschen im Brot. Doch was sind die idealen Lebensbedingungen für diese kleinen Helferchen? Das erforschten die Jugendlichen in einer Experimentreihe im Biosaal des LSZUs. Und wie am Vortag gab es auch am Mittwoch etwas Leckeres zu verkosten, dieses Mal den selbstgemachten Frischkäse mit feinen Schnittlauchröllchen.

Das Sahnehäubchen für diesen Tag war der gemeinsame Spieleabend mit dem traditionellen Kultspiel „Mörder von Palermo“, nach dem lange nicht an Schlaf zu denken war.

Donnerstag

Naturland, Demeter, Bioland… Was bedeuten eigentlich die Siegel auf den Lebensmittelverpackungen? Um dies herauszufinden, spielten die Schüler das Siegelspiel, das Herr Zimmermann exklusiv für sie gestaltet hatte. Nach dieser lehrreichen Einheit wurde es natürlich wieder Zeit für einen kleinen Snack. Und so setzen sich alle wieder die Probierbrillen auf und verkosteten den selbst hergestellten Joghurt im Vergleich zu einem im Supermarkt eingekauften Produkt.

Auch die Berufsorientierung ist ein großer Baustein aus dem MINT-Profil. Die Berufe Landwirt, Besamungsspezialist und Lebensmittelkontrolleur konnte die Klasse bereits am Dienstag kennenlernen. Am Donnerstag reihte sich ein handwerklicher Beruf dazu ein. Nach dem Mittagessen fuhr die 8b zur Bio-Bäckerei „Fritze-Beck“ und ging für einen Nachmittag in die Bäckerlehre. Da wurde gewogen, geknetet, geformt und gebacken – natürlich auch wieder gegessen. Wer hätte gedacht, dass das Bäckerhandwerk so viel Spaß macht. Die Klasse durfte sich durch das gesamte Brotsortiment probieren und hatte in der Bäckerin Frau Troißler eine hervorragende Lehrmeisterin. Und nachdem sie alle Schritte der Brotproduktion durchlebt hatten, bekam jeder sein selbst gebackenes Brot mit nach Hause.

Eigentlich stand am Donnerstag noch ein Lagerfeuerabend mit Stockbrot auf dem Programm. Der fiel aber durch den heftigen Regen leider ins Wasser. Stattdessen ließen alle den Abend mit frisch gebackenem Kuchen und einem Spieleabend ausklingen.

Freitag

Alles hat ein Ende, leider auch die Unterrichtswoche am LSZU in Adelsheim. Traurig, dass die gemeinsame Zeit nun vorbei sein sollte, packte die Klasse ihre Koffer. Da die MINT-Schüler der 8. Klasse jedes Jahr nach Adelsheim gehen, war für die Lehrerinnen Frau Stier und Frau Woydich natürlich auch die Reflexionsrunde besonders wichtig, damit auch die nächste Klasse in Adelsheim eine möglichst gute und gewinnbringende Zeit haben wird. Und so machten sich alle auf den Weg zum Zug und in die Heimat nach Heilbronn.