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Lesung von Grit Poppe

22.3.2011

Am 22.März 2011 besuchte uns Grit Poppe, die Autorin der Baden-Württembergischen Prüfungslektüre „Weggesperrt“ gemeinsam mit Steffan Lautner, einem ehemaligen Zeitzeugen der DDR. Steffan Lautner war in der Zeit der DDR ein „Gefangener“ des Geschlossenen Jugendwerkhofs in Torgau. Dieser Jugendwerkhof war wie ein Gefängnis: Stahltore, Gitter, Stacheldraht und Wachhunde.

Der Grund der Vorlesung war das von Grit Poppe geschriebene Buch „Weggesperrt“, das von einer Situation handelt, die mit Steffan Lautners damaligen Erlebnissen vergleichbar ist. Das Buch handelt von dem Leben der 15-jährigen Anja im Jahre 1988. Dadurch, dass ihre Mutter einen Ausreiseantrag stellt, um aus der DDR zu flüchten, und öffentlich protestiert, fällt Anja negativ bei der Stasi auf und wird in einen Jugendwerkhof gebracht, ohne dass sie dafür den Grund erfährt. Die Lebensbedingungen sind unerträglich, und Anja flieht. Sie schafft es eine Zeit lang unterzutauchen, doch schließlich wird sie von der Polizei erwischt und zurückgebracht. Da Anja sich jedoch mit ihrer Situation nicht abfinden will und weiterhin rebelliert, wird sie kurzum in den schlimmsten Jugendwerkhof nach Torgau gebracht. Ihr Leben dort ist die reinste Hölle, ein Leben wie im Gefängnis, voller Demütigung, Ungerechtigkeit und Gewalt.

Kommen wir nun zu der Vorlesung. Der Einstieg gelang uns nicht wirklich, da wir anfangs Textpassagen von der Autorin vorgelesen bekamen, die wir im Unterricht schon zahlreiche Male durchgekaut hatten. Trotzdem war es sehr interessant zu sehen, wer eigentlich hinter dem Buch steckt, das uns schon das ganze Schuljahr begleitet. Der eigentliche Höhepunkt der Vorlesung war jedoch der Auftritt von Steffan Lautner. Mit seiner Geschichte und seinen Erlebnissen, die ihn bis heute noch prägen, hat er uns alle in seinen Bann gezogen. Mit seiner authentischen, humorvollen Art bewegte er selbst die Schüler, die dem Thema eher desinteressiert gegenüberstanden, zum Zuhören. Er schaffte es, uns auf sowohl unterhaltsame als auch schockierende Art und Weise seine Erlebnisse zu übermitteln und konnte mit seinem lockeren Auftreten einen guten Kontakt zu uns herstellen. Außerdem führte er einige original aus Torgau stammende Utensilien mit, beispielsweise Handschellen und große Schlüssel für die Zellentüren.

Im Großen und Ganzen kann man also sagen, dass diese Vorlesung ein großer Erfolg war, ich denke wir haben alle etwas dazu gelernt. Ich persönlich finde, dass ich nun in der Prüfung besser abschneiden werde, da die Vorlesung mich näher an das Buch herangeführt hat und es nun leichter fällt, sich in die Hauptperson und die furchtbaren Umstände im Jugendwerkhof hineinzufühlen. Gritt Poppe und Steffan Lautner haben dem Unterricht und dem Stoff, den wir zu diesem Buch behandelt haben, eine Form gegeben und eine Lebendigkeit in das Buch und die Geschichte gebracht.

Bilal Oktay, 10 B

Die Homepage der Autorin

Foto Vorlesende

Zeitzeuge Steffan Lautner und Autorin Grit Poppe

Foto Vorlesung

Die Zehntklässler lauschen gespannt den Ausführungen von Grit Poppe.

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